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Der Student von Prag (1926)
Psychothriller, Doppelgänger-Motiv, Romantik, Kunstfilm
Fantasy-Stummfilm-Symphonie | CineTronium
Ein Student (Conrad Veidt) verkauft sein Spiegelbild für Liebe, Geld und Erfolg. „Der Student von Prag“ gilt als einer der ersten Autoren- und Kunstfilme der Filmgeschichte.

„Der Student von Prag“ gilt als einer der ersten Autoren- und Kunstfilme der Filmgeschichte. Ein armer Student verkauft einem unheimlichen Fremden sein Spiegelbild und verliert damit buchstäblich die Hälfte seiner Seele. Mit raffinierten Doppelbelichtungen macht der Film den inneren Zwiespalt sichtbar: Balduin und sein Spiegel-Ich treten im Duell gegeneinander an. Ein Kunstgriff, der nur im Kino existiert. Ein Meilenstein des psychologischen Fantasyfilms.
Gleichzeitig atmet der Film die Atmosphäre der deutschen Romantik: enge Gassen, Schlösser, Duelle, Schuld und Verhängnis. Liebe, Ehrgeiz und die Verlockung des schnellen Reichtums treiben den Helden in den Abgrund. „Der Student von Prag“ ist damit auch eine frühe Studie über den Preis des Erfolgs und über das Grauen, das beginnt, wenn man sich selbst aus den Augen verliert. So greift der Autorenfilm die noch junge Psychoanalyse auf: das Spiegelbild als Symbol für das unbewusste Ich.
"Der Student von Prag" von 1926 ist ein Remake des gleichnamigen Films von 1913 und ist noch einmal leidenschaftlicher, dramatischer, die Seele Balduins noch zerrissener. Dies ist vor allem auf das Schauspiel der Starbesetzung zurückzuführen. Allen voran der geniale Conrad Veidt in seiner wohl besten Rolle.
[Henrik Galeen, D 1926]

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